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Burnout vs. Boreout: erkennen und vorbeugen

Deadlines, Zielvorgaben, Projekte: Manchmal wird im Job einfach zu viel verlangt. Gerade bei Menschen, die alles schaffen wollen und die besonders engagiert sind, besteht die Gefahr eines Burnouts. Auf der anderen Seite kann auch das Boreout-Syndrom zum Problem werden.
Veröffentlicht am 12.08.2020

Ein Burnout ist tatsächlich eine Art „ausgebrannt sein“: Viele Menschen erleben das, wenn sie ständig neue Herausforderungen und Aufgaben meistern müssen, unzählige Überstunden leisten und sich damit dauerhaft überfordert fühlen. Das kann zum kompletten Zusammenbruch führen, bei dem ärztliche Hilfe beigezogen werden muss – mit einer anschließenden Umstrukturierung des Alltags und einer therapeutischen Betreuung.

Anzeichen für ein drohendes Burnout sind Schlafstörungen, starke Stimmungsschwankungen, Verzweiflung, Schwächegefühl, Gedankenkreisen und eine innere Leere. Diese Symptome sorgen nicht nur dafür, dass es im Job nicht mehr läuft, sondern wirken sich auch massiv auf das Privatleben der Betroffenen aus.

Boreout – woher kommt das?
Vor diesem Hintergrund und der Gefahr des „Burnout“ könnte man nun auf den Gedanken kommen, dass sich ein Job mit viel Verantwortung gar nicht auszahlt – vor allem aus gesundheitlicher Sicht. Doch auch das „Boreout“ ist ein ernst zu nehmendes Syndrom im modernen Berufsleben. 

Boreout entsteht bei Menschen, die keine wirkliche Herausforderung in ihrem Job sehen. Müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etwa Präsenzzeiten einhalten, ohne genug Aufgaben für diese Zeit zu haben, kann das zu mehr als „nur“ Langeweile führen. 

Die Anzeichen für ein Boreout sind jenen des Burnouts dabei durchaus ähnlich. Zudem ist bei Betroffenen häufig zu beobachten, dass sie sich selbst Stress machen und immer wieder erwähnen, wie viel sie zu tun haben. Dies ist verständlich, denn niemand möchte als Faulpelz oder als derjenige im Team gelten, der die wenigsten Aufgaben hat. Dieses Versteckspiel um die eigene Unterforderung verursacht zusätzliche Unzufriedenheit und steigert den psychischen Druck. 

 
Die Bedeutung der Work-Life-Balance 

Wer sich vor Burnout und Boreout schützen und präventiv dagegen arbeiten möchte, hat einige Möglichkeiten. Keinesfalls sollte man diese Gefahren auf die leichte Schulter nehmen – in den wenigsten Fällen verschwindet so ein Syndrom (bzw. dessen Vorzeichen) von selbst. 

Seine Arbeit zum Teil im Homeoffice erledigen zu können sowie eine Umverteilung der Aufgaben sorgen oft schon dafür, dass Mitarbeiter entlastet werden. (Zumindest, wenn nicht ein Lockdown wie in der Corona-Krise der Grund dafür ist.) Wer hingegen zu wenig Verantwortung im Job hat, kann vielleicht zeigen, dass er oder sie zu mehr fähig ist. Kommunikation ist in jedem Fall ein Schlüssel zur Verbesserung der Lage.

Um auch selbst – egal ob als Mitarbeiter oder Vorgesetzter – einem Burnout oder Boreout vorbeugen zu können, spielt zudem das Privatleben eine Rolle. Meist ist es nicht leicht, die Verhaltens- und Denkmuster zu entlarven, die dazu beitragen, dass man sich selbst unter Stress setzt. Wer sich längere Zeit unzufrieden und ausgelaugt fühlt, sollte unbedingt mit einem Gesundheitsexperten sprechen.

Für die langfristige Zufriedenheit ist ein gutes Verhältnis zwischen der eigenen Leistungsfähigkeit und den Anforderungen im Job extrem wichtig. Schadet dein Beruf deiner Gesundheit, solltest du also auch dem Gedanken eines Jobwechsels gegenüber aufgeschlossen sein.

 

Photo by Yuris Alhumaydy on Unsplash

Photo by Philip Veater on Unsplash