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Abschlussarbeit bei einem Unternehmen

Du studierst und willst nach deinem Studium in ein Unternehmen einsteigen? Du möchtest deine Abschlussarbeit deshalb nicht an der Universität, sondern direkt bei einem Unternehmen schreiben? In diesem Artikel findest du Tipps und Ratschläge
Veröffentlicht am 13.05.2020

Am Ende eines jeden Studiums – egal ob Bachelor, Master oder Diplom – kommt die Abschlussarbeit. Viele machen sich darüber während des Studiums noch nicht wirklich viele Gedanken – es stehen ja auch erstmal Vorlesungen, Prüfungen oder Praktika an. Doch dann ist es plötzlich soweit, die Abschlussarbeit rückt immer näher. Die ersten Gedanken beginnen im Kopf zu kreisen „Will ich eigentlich über was praktisches oder was theoretisches schreiben? Will ich lieber eine ausgeschriebene Arbeit an der Uni schreiben? Oder lieber in einem Unternehmen?“ Wenn du dich für Letzteres entscheidest, bist du hier genau richtig!

Geht das überhaupt?

Nicht nur Universitäten betreiben Forschung und Entwicklung – auch für viele Unternehmen ist diese Arbeit essenziell. Produkte müssen evaluiert und verbessert werden, und natürlich müssen neue Produkte entwickelt werden. Das müssen nicht immer materielle Produkte sein, hierbei kann es auch um Datenauswertungen oder Arbeitsabläufe gehen. Den Themen sind praktisch keine Grenzen gesetzt.

Je nachdem, was du studierst und wo deine Interessen liegen, gibt es viele verschiedene Unternehmen, die für dich in Frage kommen. Vielleicht hast du ja auch schon ein Unternehmen im Blick, bei dem du später mal anfangen möchtest. Eine Abschlussarbeit in deiner Branche oder bei deinem Lieblingsunternehmen zu schreiben, kann ein erster Schritt für eine zukünftig feste Anstellung sein. Du kannst dabei das Unternehmen schon mal kennenlernen und das Unternehmen dich – quasi eine Win-Win Situation für alle!

Der Weg zur Abschlussarbeit im Unternehmen

Um ein Unternehmen kennenzulernen, ist die Abschlussarbeit natürlich nicht die einzige Möglichkeit. Du kannst auch durch eine Werkstudententätigkeit oder Praktikum Einblicke gewinnen. Viele Unternehmen knüpfen eine Abschlussarbeit sogar an ein vorangegangenes Praktikum an, wodurch dann ein potenzielles Thema identifiziert werden kann. Bei solchen Unternehmen führt (normalerweise) kein Weg an dieser Praxis vorbei, aber so ein Praktikum kann auch sehr bereichernd sein und dir vorher schon zeigen, ob du dir dort vorstellen kannst, eine Abschlussarbeit zu schreiben.

Teilweise schreiben Unternehmen Abschlussarbeiten jedoch auch direkt aus. Manchmal mit Thema, manchmal ohne. Wenn kein Thema angegeben ist, sondern nur allgemein Abschlussarbeiten ausgeschrieben sind, bist du gefragt: Die Unternehmen wollen, dass du mit einem Thema auf sie zukommst. Das klingt erstmal gar nicht so einfach. Woher sollst du wissen, wo im Unternehmen gerade Forschungsbedarf besteht, der nicht intern abgedeckt werden kann? Aber die Unternehmen erwarten gar nicht, dass du mit einem fertigen Thema auf sie zukommst. Normalerweise reicht eine Idee, die dann gemeinsam weiterentwickelt werden kann, um daraus eine These für eine Abschlussarbeit zu machen.

Ähnlich ist es bei Unternehmen, die gar keine Praktika, Werkstudentenstellen oder Abschlussarbeiten ausgeschrieben haben. Hier bist du wieder gefragt! Geh auf die Unternehmen zu, indem du anrufst und dein Anliegen schilderst, oder frage sie persönlich zum Beispiel bei einer Firmenkontaktmesse. So haben sie gleich ein Gesicht vor Augen und einen persönlichen Eindruck von dir. Wenn du den richtigen Nerv getroffen hast, kann es gut sein, dass sich aus dem Kontakt eine Abschlussarbeit entwickelt.

Stolpersteine und nützliche Tipps

Eine gute Vorbereitung sollte immer an erster Stelle stehen, wenn du dich bei einem Unternehmen um eine Abschlussarbeit bewirbst. Außerdem solltest du eine gewisse Begeisterung für das Thema und das Unternehmen mitbringen. Dann hast du nämlich auch das Durchhaltevermögen, die Zeit durchstehen, bis es endlich losgehen kann. Das kann manchmal echt lange dauern. Zum Beispiel kann es sein, dass es gerade kein passendes Thema für dich gibt oder die entsprechenden Ansprechpartner gerade im Urlaub sind. Fang also lieber früher als später mit der Suche an.

Einen weiteren Punkt, den du nicht außer Acht lassen darfst, ist die Betreuung durch Professoren an deiner Universität oder Fachhochschule. Diese müssen deine Arbeit am Ende prüfen und bewerten, sodass diese überhaupt als Abschlussarbeit anerkannt wird. Hierbei ist auch zu beachten, dass viele Unternehmen Sperrvermerke wollen, viele Professoren diese jedoch nicht mögen. Sperrvermerk bedeutet, dass die Arbeit nach Fertigstellung nicht öffentlich zugänglich ist, sodass etwaige Unternehmensgeheimnisse geschützt sind. Dies widerspricht jedoch dem Kredo der Wissenschaft, da die Erkenntnisse möglichst frei zugänglich sein sollen. Sprich da am besten frühzeitig mit deinen Professoren, sodass du ihre Einstellung dazu kennst und ihr gemeinsam eine Lösung findet, falls dies ein Problem darstellen sollte.

Was dort auch mit reinspielt, sind die unterschiedlichen Herangehensweisen von Universitäten und Fachhochschulen. Bei letzteren ist es meist kein Problem, bzw. sogar die Regel, in einem Unternehmen die Abschlussarbeit zu schreiben. Universitäten sind da meist restriktiver. Dies kann aber auch von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Tausche dich hierfür am besten mit Kommilitonen oder Fachschaften aus, die können dir in der Regel immer weiterhelfen.

Wenn du eine Abschlussarbeit in einem Unternehmen schreiben willst, dann wirst du auch immer einen Weg finden, dass das auch klappt. Vielleicht nicht sofort, aber mit genügend Ausdauer wird das auf alle Fälle was.

Schau doch mal in unseren Jobangeboten auf jobwall.de, vielleicht findest du ja bereits hier das richtige Unternehmen für dich!

 

Autor: Björn Blöcker, Student der TU Hamburg, Vorstand der Hochschulgruppe Hamburg & Messeleitung bonding Firmenkontaktmesse Hamburg 2019

 

Photo by Dan Dimmock on Unsplash