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Von Chancen und Risiken im Startup-Biz

Arbeit und Unternehmenskultur in einem Großkonzern und einem Startup unterscheiden sich sehr voneinander. Gerade wenn es darum geht, rasch und intensiv „on the job“ zu lernen, kann Letzteres eine besondere Chance sein.
Veröffentlicht am 30.07.2020

Es braucht „nur“ eine wirklich gute Geschäftsidee – eine neuartige Lösung für die Probleme, die (künftige) Kunden haben. Und dann heißt es natürlich, als Gründer die richtigen Leute um sich zu scharen – Mitgründerinnen, Arbeitnehmer, Investierende –, um diese Idee Realität werden zu lassen. Wie es geht, mit einer Geschäftsidee durchzustarten, das hat etwa YouTuberin Sally gezeigt: Seit 2012 hat sie ein Unternehmen mit zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgebaut, dessen Grundlage der damalige Upload eines Nusszopf-Videos war. Aus der Startup-Phase hat sie sich mit zunehmendem Tempo herausbewegt.
Wenn du einen Job suchst, kann ein Startup also mehr als nur ein „Plan B“ sein, von dem man lieber absehen würde, wenn einem an einer gewissen Sicherheit liegt. Tatsächlich stehen sogar einige Vorteile im Raum, die ein multinationaler Konzern nicht so selbstverständlich bietet.

Steile Lernkurve

Wenn du gerne frei und selbständig arbeitest, deine Ideen mit einbringen und deine Kreativität ausleben willst, bist du in einem Startup tendenziell richtig: Es gibt weniger festgefahrene Strukturen, die Tätigkeiten sind schon allein aufgrund einer gewissen Unplanbarkeit abwechslungsreich. Der berühmte „Startup-Spirit“ verheißt, dass du durchaus auch dort mit anpackst, wo gar nicht dein Fachgebiet liegt. Das führt zwangsläufig zu einer steilen Lernkurve, die deinen Wissenshorizont tagtäglich erweitert.

Natürlich gilt es dazu eine Menge an Motivation, Flexibilität und Selbständigkeit mitzubringen. Belohnt wird man mit flachen Hierarchien und einem lockeren Miteinander. Die Arbeitszeiten sind tendenziell flexibler, die Arbeitskleidung mehr leger als in anderen Unternehmen. Homeoffice-Tage sind oft eine Selbstverständlichkeit, und die Belegschaft ist überdurchschnittlich jung.

Risiken gibt es überall

Es ist nicht abzustreiten, dass zahlreiche Jungunternehmen nach einiger Zeit wieder vom Markt verschwunden sind. Dazu sind die Gehälter oftmals niedriger als in fest etablierten, großen Betrieben. Die Entscheidung, ob der zu erwartende „Lerneffekt“ den geringeren Verdienst aufwertet, liegt allein bei dir.

Nicht jeder bzw. jede kommt natürlich mit der eingeräumten Freiheit klar. Auch in diesem Zusammenhang solltest du dich fragen, ob du lieber in festen Strukturen arbeiten möchtest und vielleicht auch eher in einem solchen Umfeld „funktionierst“. Selbständigkeit und Freiheit sind ein Investment des Arbeitgebers mit der Erwartung, dass du die geforderten Ergebnisse ablieferst und das Unternehmen mit voranbringst.

Da das Durchschnittsalter in Startups wie gesagt meist niedrig ist, scheuen sich ältere Arbeitnehmer oft vor einer Bewerbung. Jedoch kann deren Lebens- und Berufserfahrung durchaus den entscheidenden Push bringen und tut wohl den meisten Startups gut.

Es liegt im Wesen von Startups, schnell zu wachsen und sich ständig zu verändern. Wenn du Beständigkeit suchst, wirst du sie hier eher nicht finden. Du wirst dich damit anfreunden müssen, dass öfters Prozesse neugestaltet werden und du auch immer wieder neue Arbeitskollegen kennenlernst: Abwechslung galore!

 

Photo by Loic Leray on Unsplash

Photo by Sammie Vasquez on Unsplash