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Selbstoptimierung: Wege zum Erfolg

Selbstfindung und -optimierung sind Bedürfnisse, die wir alle kennen: Jeder und jede von uns möchte die beste Ausgabe ihrer/seiner selbst sein. Wie man sich der eigenen Schwächen und Stärken bewusst wird, Letztere stärkt und Erstere schwächt, dafür gibt es einige Möglichkeiten.
Veröffentlicht am 31.05.2021

Wenn wir einen Persönlichkeitstest als Maß dafür hernehmen, was wir können und was wir sind, steht am Ende steht die Einordnung unseres Selbst im Vergleich zum Rest der Menschheit - eine Typisierung: Andere Männer und Frauen, mit denen wir einige bis sehr viele Eigenschaften teilen, wählten einen bestimmten Bildungsweg oder Beruf, eine Lebensweise etc. Und auf Basis dieser Tatsachen können wir gewisse Empfehlungen ableiten: Ausbildungen oder Lebensumgebungen zum Beispiel, die mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit zu einem von uns als gut und erfüllt empfundenen Leben beitragen. Ganz egal, ob wir die berufliche oder die private Komponente desselben betrachten. 

Jungs Blick in unsere Seelen 

Wenn Menschen aufgrund ihrer Eigenschaften verschiedenen Kategorie zugeteilt werden, sprechen wir von Typologien. Die freilich nichts neues sind: Bereits die alten Griechen betrachteten Menschen als „feurig“, als „stürmisch oder aufbrausend“, als bodenständig oder eher „unstetig“. Diese Einteilung folgte den vier „Elementen“ Feuer, Luft, Erde und Wasser. Auch im Blut des Menschen glaubte man dessen Charakter erkennen zu können: Der eine Mensch wäre demnach eher kalt, der andere warm, trocken oder nass. 

Zu großer Bekanntheit schaffte es die Typologie des Schweizers Carl Gustav Jung ab den 1920er-Jahren. Jung sprach von extrovertierten und introvertierten Typen, die jeweils noch einmal in vier Kategorien eingeteilt wurden: jene des Denkens, des Fühlens, des Empfindens und der Intuition. Was zu extrovertierten Denkerinnen und Denkern, introviertierten Intuitions-gesteuerten Menschen oder extrovertierten Gefühlsmenschen führt, um das Ganze nachvollziehbar zu machen. Ab 1944 machten Katharine Cook Briggs und Isabel Myers mit einer Erweiterung dieser Typologie auf sich aufmerksam: Sie leiteten 16 verschiedene Kategorien her, in die der menschlich-psychologische Charakter einzuteilen wäre. 

Im Endeffekt kann ein Persönlichkeitstest - idealerweise unterstützt durch eine professionelle Coachingbegleitung - natürlich bei der Orientierung hinsichtlich Ausbildung und Job helfen. Es können Talente entdeckt werden, die bislang unterentwickelt sind. Es können Schwächen aufgedeckt werden, denen man sich noch zu wenig bewusst war. Und es können sich neue Wege eröffnen: Einfach aufgrund der Tatsache dass man sich damit beschäftigt, was andere - einem selbst ähnliche - Menschen aus ihrem Leben gemacht haben.  

Die eigenen Kompetenzen erkennen 

Verschiedene Berufsbilder verlangen nach unterschiedlichen Charakteren bzw. Menschen unterschiedlichen Könnens. Viele der Anforderungen für gerne gewählte Berufe erwerben wir alle in der grundlegenden Aus- und Weiterbildung in Schulen, Lehren und Universitäten. Trotzdem sind wir uns oft selbst nicht im Klaren darüber, wie gut wir im Vergleich mit anderen Bewerberinnen und Bewerbern am Arbeitsmarkt dastehen. 

Um sich der eigenen Kompetenzen bewusst zu werden, hilft es, sich diese klassisch aufzulisten. Einfach ein Plus und ein Minus auf das nächstbeste Blatt Papier gekritzelt, und schon geht es los: Schreib erst einmal alles auf, was dir selbst einfällt. Worin bist du richtig gut? Vielleicht der oder die Beste in deiner Firma, in der Seminargruppe an der Uni, im Freundeskreis, im bevorzugten Online-Forum? Und was kannst du so gar nicht? Worin möchtest du dich verbessern? Welche Kompetenzen musst du verbessern, auch wenn deine Interessen woanders liegen? Jetzt rein um der angestrebten Karriere willen? 

Sei ehrlich zu dir selbst! 

Es geht in diesem Zusammenhang darum, unbedingt ehrlich zu dir selbst zu sein. Wenn du irgendwo schwächer bist, als du es deiner Ansicht nach sein solltest, dann ist das ein Minus - das es in ein Plus zu verwandeln gilt. An der entsprechenden Motivation wird es sicher nicht mangeln.  

Für die Feststellung deiner Stärken und Schwächen ist aber auch eine Außensicht vonnöten. Deine Liste wandert also gleich einmal weiter an jeweils drei ausgewählte Freundinnen und Freunde sowie drei Kolleginnen aus Studium oder Beruf. Idealerweise sind das zum Einen Leute, die du wirklich schon lange kennst - und die dich kennen und einschätzen können. Und auf der anderen Seite Leute, die dich in einem Fachbereich arbeiten erlebt haben. Bitte sie alle darum, deine Liste zu überarbeiten: streichen, ergänzen, umbuchen von Minus auf Plus etc. 

Mag sein, dass du dafür eine dicke Haut brauchst - aber das, was du zurück bekommen wirst, bringt dich garantiert weiter. Denn es schafft Bewusstsein: Das Fremdbild wird sich nämlich kaum je zu 100 Prozent mit der Sicht decken, die du auf dich selbst hast. Schreibe nun eine neue Liste, in der du das Feedback vereinheitlichst - und das Ganze dann selbst noch einmal kritisch bewertest. Überlege noch einmal - im Wissen, wie dich deine Kollegen und Freunde erleben: Wo liegen deine Stärken, wo die Schwächen? Insgesamt hast du nun eine starke Empfehlung hinsichtlich der Bereiche, in denen du vielleicht eine Weiterbildung, eventuell auch nur ein Coaching benötigst. Oder schlicht mehr Praxis, die du „on the Job“ erhältst, und für die du deinen Aufgabenbereich in Absprache mit Vorgesetzten mitunter auch anpassen kannst.  

Keine Grenzen 

Deiner persönlichen Weiterentwicklung sind nun kaum Grenzen gesetzt. Salopp formuliert: Du allein bist das Hindernis auf dem Weg zum Erfolg - wenn es überhaupt eines gibt. Um dein „Selbst“ zu optimieren, um dein Potential bestmöglich auszuschöpfen, gilt es jedoch, Körper und Geist fit zu halten. Und dafür ist es hilfreich, noch einmal ein paar Bereiche zu berücksichtigen:  

Du bist, was du isst: Wer sich ausgewogen ernährt, darf dazwischen auch mal „sündigen“ - ob in Form einer Tafel Schokolade oder auch eines Feierabend-Biers. Regelmäßige und ausgewogene Mahlzeiten sind aber jedenfalls das Um und Auf, wenn wir das Beste aus uns selbst herausholen wollen. Das bedeutet nicht, dass man sich zum Frühstücken zwingen sollte, wenn man sicher ist, es eigentlich nicht zu brauchen. Umso mehr gilt es dann aber zu Mittag vom Arbeitsplatz - ob Büro oder Homeoffice - aufzustehen und sich Zeit für ein ordentliches Mittagessen zu nehmen. Was auch bedeutet: Wir essen nicht vor dem Bildschirm. Und idealerweise essen wir zumindest einmal täglich warm. 

Mens sana in Corpore sano: Regelmäßige Bewegung ins Leben einzubauen, stärkt die körperliche und geistige Widerstandskraft. Und das geht ganz einfach auf dem regelmäßigen Weg zur Hochschule oder ins Büro. Oder, wenn man vermehrt im Homeoffice tätig ist, auch bei Einkaufswegen: Einfach dort, wo es möglich ist, die eigenen zwei Beine oder das Fahrrad als Transportmittel wählen. Vor allem der Weg zu Fuß ist auch bei schlechter Witterung meist gut möglich. Und macht definitiv fitter, als wenn man sich andauernd sitzend mit Bus, Bahn oder Taxi von A nach B bewegt.  

Geistige Fitness: Natürlich denken wir alle viel nach, wenn wir unsere täglichen Dienste erfüllen. Aber bringt uns das voran? Ist die stete Wiederholung dessen, was wir seit Wochen, Monaten oder gar Jahren tun, wirklich genügend anspruchsvoll für ein ganzes Leben? Oder sollten wir uns vielleicht mit hochstehender Belletristik, mit naturwissenschaftlicher und philosophischer Lektüre oder auch mit mathematischen Rätseln beschäftigen, um nicht „einzurosten“? 

Fachliche Unterstützung: Auch wenn man selbst meint, eigentlich zufrieden mit sich und seinem Leben zu sein,  kann die Inanspruchnahme eines Coachings zur weiteren Optimierung beitragen. Es schärft den Blick auf den Status quo und unterstützt bei der Planung der eigenen (beruflichen) Zukunft. Ein Coaching kann blinde Flecken aufzeigen, beim Benennen von Unzufriedenheiten helfen und Wege aus dem Boreout genauso wie Schutz vor dem Burnout bieten.  

Höherqualifizierung: Man mag vielleicht sehr davon überzeugt sein, im eigenen Tätigkeitsbereich bestmöglich gebildet zu sein: In doch recht vielen Berufen ändert sich über die Jahre der theoretische Unterbau, das ist eine Tatsache. Und deshalb lohnt sich die Reflexion darüber - in Form von Workshops, Seminaren oder Lehrgängen. All diese Bereiche spielen eine große Rolle dabei, sich selbst weiterzuentwickeln und nicht den Anschluss zu verlieren. Wer auf sich selbst schaut - darauf achtet, dass es ihm gut geht - der schaut gleichzeitig nach vorne und sichert sich eine erfolgreiche Zukunft.  

 

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