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Die politische Debatte im Arbeitsumfeld

Extremistische Einstellungen belasten jede soziale Interaktion. Insbesondere am Arbeitsplatz haben sie absolut nichts verloren. Doch auch ein ganz normales parteipolitisches Engagement sollte eher ins „zivile“ Leben ausgelagert werden.
Veröffentlicht am 25.03.2020

Nichts spricht dagegen, sich auch im Arbeitsleben über politische Themen auszutauschen. Es gibt ja ausreichend Anlässe dafür, z.B. „Dauerbrenner“ wie die geopolitische Lage vor dem Hintergrund der Nahostkonflikte. Oder der gemeinsame europäische Weg nach dem „Brexit“. Und natürlich immer wieder die uns direkt betreffenden aktuellen Urnengänge. Ganz egal, ob eine Stimme auf kommunaler Ebene, für den Landtag oder Bundestag, oder gar für das europäische Parlament abzugeben ist: Man redet darüber. Selbst wenn man gar nicht stimmberechtigt ist, sind Wahlen eine spannende Sache. Und dies nicht nur, wenn es um den Machterhalt für umstrittene Persönlichkeiten wie den britischen Premierminister Boris Johnson oder US-Präsident Donald Trump geht.

Gerade wenn politische Botschaften sehr stark zugespitzt werden und damit polarisieren, kann das die Stimmung im Volke gewaltig anheizen. Das ist von vielen politischen Kommunikationsabteilungen auch genau so gewollt. Wenn diese Polarisierung sich aber am Arbeitsplatz bemerkbar macht, sind sowohl die Unternehmenskultur als auch die allgemeine Produktivität gefährdet.

Emotionen: ja. Angriffe: absolutes Nein.

Eine der wichtigsten Regeln jeglicher Kommunikation lautet, dass die Beteiligten einander gegenseitig mit Respekt behandeln. Natürlich ist es nicht immer einfach, selbst Ruhe zu bewahren, wenn das Gegenüber diesen Respekt grundsätzlich missen lässt. Je mehr jemand von bestimmten politischen Entwicklungen direkt betroffen ist, desto eher ist zwar nachvollziehbar, wenn ein Gespräch emotionsgeladen verläuft. Jedoch muss niemand es akzeptieren, deswegen von Kolleginnen und Kollegen verbal oder gar körperlich angegriffen zu werden. Um schwierigen Situationen und hitzigen Debatten vorzubeugen, sind politische Veranstaltungen oder gar Wahlkampf-Kundgebungen in den meisten Unternehmen tabu. 

Demokratiefeindlichkeit nicht tolerieren
Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich nach Dienstschluss und an den Wochenenden politisch engagieren – egal, ob in einer Partei, für eine NGO oder auf Demonstrationen für eine bessere Welt –, wird das im Normalfall aber keine Rolle spielen. Darunter fällt freilich nicht der Einsatz für demokratiefeindliche Überzeugungen, etwa in einer rassistischen Partei oder gar terroristischen Organisationen. Denn natürlich wäre es auch für die Reputation eines Arbeitgebers schädlich, wenn dies über Angestellte bekannt würde. Entsprechende, einschlägigen Äußerungen auf Social Media-Plattformen wie z.B. Facebook ahben sogar schon zu Kündigungen geführt.

Diese möglichen Konsequenzen – wohlgemerkt: nicht für den alltäglichen Austausch, sondern für betriebs- und gesellschaftsschädliches Verhalten – sollten innerhalb eines Unternehmens kommuniziert werden. Und sie sollten im realen Anlassfall auch angewendet werden, um für die Zukunft nicht als „zahnlose Drohung“ belächelt zu werden.

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