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Quereinsteiger als Mehrwert für ein Unternehmen

Wenn Menschen aus einem völlig anderen Tätigkeitsfeld ins Team aufgenommen werden, kann dies aufgrund des unverstellten Blicks auf bestehende Probleme einen Kreativitätsschub für alle bedeuten.
Veröffentlicht am 06.06.2021

Es gibt sie natürlich: Die glücklichen Menschen, die immer schon wussten, welchen Beruf sie ergreifen wollten. Die überdies auch noch dafür talentiert sind und denen es möglich war, die entsprechend notwendige Ausbildung zu durchlaufen - und dann auch noch einen guten Job zu finden. Egal, ob jemand bereits im frühkindlichen Alter auf dem Spielplatz der Meinung war, er oder sie möchte als Chefin ins Bundeskanzleramt. Oder ob es das Interesse für Blumen und Bienen war, das von der Wiese neben dem Schulhof schließlich ins Studium der Biologie führte.  

Und dann gibt es all die anderen, die ein wenig länger brauchen. Die vielleicht ein, zwei Semester ein vermeintliches Interessengebiet an der Hochschule verfolgen, bevor sie endlich ein sie tatsächlich interessierendes Fach inskribieren. Oder die sogar eine vollständige Ausbildung durchlaufen, nur um irgendwann festzustellen: Das ist es nicht! Dabei kann es durchaus einige Jahre dauern, bis man sich zu dieser Selbsterkenntnis durchringt.  

Schließlich bleibt noch jene Gruppe der Multi-Talentierten: Sie tun sich schwer, aus einer Vielzahl an Disziplinen, die sie allesamt brennend interessieren, die eine zu wählen, um sich zu vertiefen und zu spezialisieren. Die an das technische Grundstudium einen sozialwissenschaftlichen Master aufsetzen. 

Neue Kreativität für das Team 

Natürlich ist es nicht in jedem Fall möglich, sich nach Jahren (oder Jahrzehnten) völlig neu zu orientieren und etwa mit Mitte 40, neben Familie und Beruf, noch einmal an die Hochschule zu gehen. Und je nachdem, wie die berufliche Umorientierung aussehen soll, ist das auch gar nicht nötig. Denn Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger - also berufserfahrene Menschen, die ihren Lebensunterhalt in einer vermeintlich fremden, mitunter als unpassend verstandenen Branche verdienen wollen - können für jedes Unternehmen eine Bereicherung sein.  

Ein Bereich, der seit vielen Jahren immer mehr in praktisch jedes andere Fachgebiet eindringt, ist sicherlich die IT: Naturwissenschaftlerinnen genauso wie Automobil-Ingenieure kommen nicht mehr ohne zumindest ein Grundwissen im Programmieren aus. Allein schon um die Kolleginnen und Kollegen der entsprechenden Abteilungen in einem Unternehmen grundlegend zu briefen und anschließend halbwegs beurteilen zu können, was diese abliefern. 

Wer meint, aus egal welcher Branche in den IT-Bereich wechseln zu wollen, kann sein Glück als Autodidakt versuchen. Immer wieder haben wir ja in der Vergangenheit von sogenannten „Wunderkindern“ gehört, die schon in frühester Jugend aufgrund ihrer selbst erworbenen Programmierkenntnisse das eine oder andere Unternehmen - oder sogar Regierungen! - darauf aufmerksam gemacht haben, welche horrenden Security-Löcher sie auf deren Websites gefunden und welche Daten sie böswillig hätten leaken können.  

Bootcamp für künftige Coding-Champions 

Aber auch ein „Coding-Bootcamp“ kann den Quereinstieg ermöglichen: Wer sich immer schon fürs Programmieren interessiert hat, aber nie die Zeit dafür frei machen konnte, es sich selbst beizubringen, der kann das auch kompakt, in wenigen Wochen, erlernen. Natürlich heißt es nach dem Erwerb der Basics - in welchen Programmiersprachen auch immer - erst einmal „üben, üben, üben“. Aber genau das kann einem der richtige Arbeitgeber ermöglichen, dessen Unternehmenskultur offen für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger ist. Denn deren ursprüngliche Kompetenzen, deren ganz eigener, unverstellter Blick auf die Branche kann einen Kreativitätsschub für das gesamte Team mit sich bringen. 

 

Photo by Ben White on Unsplash

Photo by Kaleidico on Unsplash