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Niederschwellige Bewerbung

Im Prinzip gleicht ein Bewerbungsverfahren sehr dem anderen. Egal, um welches Unternehmen oder welche Branchen es geht: Gewisse Standards haben sich bewährt. Wie rasch die einzelnen Phasen aufeinander folgen, kann aber durchaus von der Unternehmensstruktur und -größe abhängen. Startups sind in dieser Hinsicht möglicherweise im Vorteil.
Veröffentlicht am 18.04.2021

Der Schritt durch die Eingangstür, der Weg zum Empfang, das Warten auf den Gesprächstermin: Die Nervosität vor einem Bewerbungsgespräch ist uns allen bekannt. Aber sie hängt grundsätzlich nicht davon ab, ob wir uns bei einem „strengen“ Großkonzern oder einem eher familiär auftretenden Startup bewerben. Wobei: Natürlich kann es der künftige Arbeitgeber seinen Bewerberinnen und Bewerbern etwas einfacher machen. Etwa, indem schon im telefonischen Vorgespräch bzw. per E-Mail das Du-Wort angeboten, vielleicht die Präferenzen für Tee oder Kaffee abgefragt oder auf den eher legeren Business-Code hingewiesen wird. Und das kommt eben im kleinen, jüngeren Umfeld tendenziell eher vor. 

Aber treten wir ein wenig zurück, denn bis zum persönlichen Treffen, um über die künftige Zusammenarbeit zu sprechen, ist das Bewerbungsverfahren erst einmal anzustoßen. Und dabei gibt es wenig Unterscheidung, ob es sich um ein Startup oder eine größere Firma handelt. 

Bewerbungsunterlagen als wichtige Basis 

In jedem Fall muss dein Lebenslauf, der den Bewerbungsunterlagen beiliegt, auf dem aktuellsten Stand sein. Dein Aus- und Weiterbildungsweg, deine bisherigen Jobs und Praktika – soweit für die angestrebte Stelle relevant – sowie allfällige weitere berufsrelevante Befähigungen müssen rasch nachvollzogen werden können. Im Begleitschreiben solltest du klar machen, warum das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst zu dir passt – und umgekehrt. Beschäftige dich im Vorfeld ordentlich mit der Firma: Wann ist sie entstanden? In welchen Bereichen ist sie tätig? Wer sind die Führungskräfte bzw. Gründer? Welche (bekannten) Kunden werden mit den Services und Produkten des Unternehmens bedient? Wie glaubst du dich im Arbeitsalltag einbringen zu können? 

Solltest du auf Basis von Lebenslauf und Bewerbungsschreiben für die ausgeschriebene Stelle in Frage kommen, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit beim kleinen Startup rascher weiter kommen, als beim Weltkonzern. Das hat zum einen mal damit zu tun, dass der Weltkonzern deutlich bekannter ist, und schon allein deshalb mehr Bewerberinnen und Bewerber berücksichtigen muss.  

Instanzen-Weg als Zeitfaktor 

Andererseits sind auch ganz einfach die Entscheidungswege länger: Während deine Bewerbung beim Startup vielleicht direkt im Mail-Postfach einer Gründerin landet, gilt es beim Großunternehmen zuerst einige Instanzen zu durchlaufen. So können im einen Fall schon einmal Wochen vergehen, bis es zum persönlichen Erstkontakt kommt, während im anderen Fall dann mitunter bereits die Probezeit (hoffentlich erfolgreich) durchlaufen ist. 

Formale Kriterien sind wohl ebenfalls beim Großkonzern wichtiger als in der Startup-Szene. Natürlich erleichtern es Tatsachen wie vorhandene Bildungsabschlüsse, eine erste Vorauswahl der Kandidatinnen und Kandidaten zu treffen. Allerdings sagen sie nicht zwingend etwas über die persönliche Eignung für bestimmte Aufgaben aus. Eine gewisse „Anpacker-Qualität“ wird vielleicht eher den noch zu festigenden Strukturen eines Startups entsprechen; aber genau diese Qualität wird am ehesten in einem persönlichen Gespräch klar. 

 

Photo by Christina @ wocintechchat.com on Unsplash

Photo by Christina @ wocintechchat.com on Unsplash