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Das Bewerbungsverfahren als Geduldsprobe

Bewerbung abgeschickt oder Bewerbungsgespräch schon gehabt? Nun heißt es warten, teilweise sogar ziemlich lange. Was das bedeuten kann, erfährst du hier...
Veröffentlicht am 25.01.2020
Ein Bewerbungsverfahren kann viel Zeit in Anspruch nehmen

Man sollte ja meinen, dass es die andere Seite doch etwas eiliger hat. Zwar liegt es auf der Hand, dass vor allem du – frisch von der Hochschule abgegangen (oder zumindest knapp davor) –, relativ rasch einen guten Job mit regelmäßigem Einkommen willst. Doch ist es nicht auch so, dass Unternehmen die ausgeschriebenen Stellen möglichst bald besetzt haben wollen? Um ihre Umsätze gemeinsam mit dem neuen Kollegen oder der neuen Kollegin – dir! – weiter zu steigern?

Natürlich, du bist jung und kannst dir etwas Wartezeit leisten. Aber ganz ehrlich: Diese ganzen HR-Leute, Geschäftsführerinnen und Generaldirektoren, die sind doch mit hoher Wahrscheinlichkeit alle 30-plus: Warum trödeln die so herum?

Nervenaufreibende Ungewissheit

Genug der Scherze: Wer jemals auf Arbeitssuche war, weiß ein Lied von diesem mühevollen Unterfangen zu singen. Man feilt stundenlang an diversen Motivationsschreiben herum, erarbeitet ein möglichst perfektes Layout für seinen Lebenslauf. Schließlich übermittelt man die Unterlagen voller Vorfreude an jene Unternehmen, bei denen man meint, als Mitarbeiter glücklich werden zu können. Und dann beginnt das Warten.

Zumindest eine automatisierte Bestätigung per E-Mail möchte man sich im Jahre 20 des „neuen“ Jahrtausends erwarten. Doch nur allzu oft bleibt diese aus, und auch sonst herrscht Stille: keine Infos zum Selektionsprozess, keine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Auf weitere Mails oder telefonisches Nachhaken gibt es höchstens vage Auskünfte zum Status quo des Bewerbungsverfahrens.

Warum es auf diese Weise abläuft, ist oft so einfach wie unbefriedigend erklärt: Die Arbeitgeberseite kämpft mit Ressourcenknappheit. Es mangelt an Entscheidungsfreudigkeit. Oder es liegt überhaupt noch eine gewisse Unsicherheit vor, wen man denn wirklich sucht. Dabei scheint eins doch ganz einleuchtend: Je mehr sich so ein Recruiting-Verfahren in die Länge zieht, desto mehr potentiell passende Bewerberinnen und Bewerber verlieren das Interesse. Oder finden Anstellung bei Unternehmen der Konkurrenz. Und am Ende werden auf vakante (Schlüssel-) Stellen eben mittelmäßige Leute vermittelt.

Weitere Bewerbungsverfahren dürfen erwähnt werden

In diesem Sinn ist es umso wichtiger, seine Ungeduld nicht durchscheinen zu lassen, wenn man den Job tatsächlich haben will: Völlig klar, dass du bei Anrufen und in E-Mails höflich bleibst. Trotzdem darfst du nach einer gewissen Zeit auch sanften Druck ausüben: Weise auf die bisherige Dauer des Verfahrens hin. Erwähne andere Bewerbungsverfahren, in denen du dich befindest. Mitunter regst du damit zwar eine Absage an. Aber dann darfst du getrost annehmen, aus Sicht der Personalentscheider ohnehin nicht ins Schema zu passen. Und kannst dich wieder voll auf alle anderen Job-Optionen konzentrieren.

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